Andreas Kilcher: Katalogdaten im Frühjahrssemester 2017 |
Name | Herr Prof. Dr. Andreas Kilcher |
Lehrgebiet | Literatur- und Kulturwissenschaft |
Adresse | Literatur- u. Kulturwiss., Kilcher ETH Zürich, RZ H 1.2 Clausiusstrasse 59 8092 Zürich SWITZERLAND |
Telefon | +41 44 632 79 20 |
akilcher@ethz.ch | |
Departement | Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften |
Beziehung | Ordentlicher Professor |
Nummer | Titel | ECTS | Umfang | Dozierende | |
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851-0300-59L | Universalwissen. Modelle der Enzyklopädie zwischen Philosophie und Literatur (1600-2000) Information für UZH Studierende: Die Lerneinheit kann nur an der ETH belegt werden. Die Belegung des Moduls 173 an der UZH ist nicht möglich. Beachten Sie die Einschreibungstermine an der ETH für UZH Studierende: Link | 3 KP | 2S | A. Kilcher | |
Kurzbeschreibung | Die Form der Enzyklopädie ist bezeichnend für das Wissen der Neuzeit. Enzyklopädik erhebt den Anspruch, allumfassend Phänomene der Natur, der Geschichte und der Kultur zu erfassen und diese Totalität in universaler Form darzustellen. Trotz universalem Anspruch wandelt sich die Form von Enzyklopädien mehrfach. Im Seminar gehen wir dieser Entwicklung von der Renaissance bis in die Gegenwart nach. | ||||
Lernziel | 1) Überblick über die wichtigsten enzyklopädischen Projekte von der Renaissance bis in die Gegenwart; 2) Theoretisches Verständnis unterschiedlicher Modelle von Enzyklopädie; 3) Verständnis ästhetischer Aspekte der Enzyklopädik; 4) Rolle enzyklopädischer Modelle in Theorie und Geschichte des Romans. | ||||
Inhalt | Die Form der Enzyklopädie zeichnet das Wissen der Neuzeit in besonderem Masse aus. Das Wissen erhebt hier den Anspruch, alle Phänomene der Natur wie der Geschichte und der Kultur gleichermassen zu erfassen und diese Totalität in einer universalen Form zu beschreiben - eben der Enzyklopädie. Damit war jedoch keine allgemeingültige Form gefunden, vielmehr wandelt sich die Enzyklopädie in der Neuzeit mehrfach: Kombinatorische Modelle des 16. Jh. wurden im 17. Jh. durch rationale Systeme abgelöst, diese im 18. und 19. Jh. durch alphabetische Wörterbücher, im digitalen Zeitalter schließlich durch Netzwerke wie das Internet. In dem Seminar geht es einerseits um eine wissensgeschichtliche, andererseits aber auch um einen wissenspoetologische Analyse enzyklopädischer Modelle. Das Interesse gilt damit auch ästhetischen Aspekten der Form des Ganzen sowie der Rolle der Enzyklopädie für bestimmte literarische Gattungen, insbesondere den Roman. | ||||
Literatur | Andreas B. Kilcher: Mathesis und Poiesis. Die Enzyklopädik der Literatur 1600-2000. München: Fink 2003 | ||||
851-0300-71L | Phantastische Literatur und okkultes Wissen Information für UZH Studierende: Die Lerneinheit kann nur an der ETH belegt werden. Die Belegung des Modules 550cm0 und 167c an der UZH ist nicht möglich. Beachten Sie die Einschreibungstermine an der ETH für UZH Studierende: Link | 3 KP | 2V | A. Kilcher | |
Kurzbeschreibung | Gegenstand der Vorlesung ist die komplexe Beziehung zwischen Phantastik und Okkultismus als Teil einer Wissensgeschichte des Imaginären nach 1800. | ||||
Lernziel | Ziel ist die Vermittlung eines Überblicks über verschiedene theoretische und literarische Konzeptionen des Phantastischen auf der einen Seite sowie des Wissensanspruchs und der Repräsentationsformen des Okkultismus auf der anderen Seite. | ||||
Inhalt | Das Phantastische kann als konfliktreiche Überbietung der grundlegenden literarischen Funktion der Phantasie in der Moderne verstanden werden: Die Phantasie bildet keine autonome "wunderbare" Welt mehr aus, sondern kollidiert als das Imaginäre mit dem Realen. In Gestalt des Imaginären bricht das Phantastische nach 1800 in die rational und wissenschaftlich erklärbare Welt ein, suspendiert die kausalen Sinnzusammenhänge der Aufklärung. In dieser Spannungslage etabliert sich das Phantastische also ausgerechnet im Kontext der Säkularisierung und Verwissenschaftlichung des Wissens. Im Gegenzug dazu befördert das Phantastische neue Formen des Wissens, die zu den akademischen Wissenschaften des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Konflikt geraten und sich als Gegenwissen behaupten. Am deutlichsten fassbar wird dieses in der Gestalt der okkulten Wissenschaften: Theosophie, Okkultismus, Spiritismus etc. In der Phantastik erscheint dieses Gegenwissen in einer Vielzahl markanter Bilder und Narrative des Unheimlichen, Schauerlichen, Grotesken, Dämonischen, Surrealen etc. Zugleich suchen die okkulten Wissenschaften die Nähe zu den Künsten des Phantastischen, die neue ästhetische und mediale Möglichkeiten der Repräsentation und Erzählung des Imaginären und Verborgenen versprechen. Die Vorlesung verfolgt damit ein doppeltes Ziel: Es geht zum einen um das Verständnis des Begriffs und der Geschichte der phantastischen Literatur seit dem 19. Jahrhundert an zentralen Beispielen wie E.T.A. Hoffmann, Gustav Meyrink und Jorge Louis Borges. Zum anderen geht es um die gleichzeitige Etablierung des Begriffs des "okkulten Wissens" (bzw. okkulter Wissenschaften) und dessen epistemologischen Anspruch im Konflikt mit dem akademischen Wissen. Gegenstand der Vorlesung ist damit die Rekonstruktion der komplexen Beziehung zwischen Phantastik und Okkultismus als Teil einer Wissensgeschichte des Imaginären bis hin zur Psychoanalyse. | ||||
862-0002-17L | Forschungskolloquium Geschichte des Wissens (FS 2017) Nur für MAGPW Studierende, D-GESS und D-ARCH Doktorierende Das Kolloquium ist für MAGPW Studierende sehr empfohlen im 1. und 2. Studiensemester. | 2 KP | 1K + 1A | K. M. Espahangizi, M. Hagner, H. Fischer-Tiné, D. Gugerli, A. Kilcher, P. Sarasin, P. Ursprung, L. Wingert | |
Kurzbeschreibung | Im Rahmen des ZGW Kolloquiums setzen wir uns mit aktuellen Fragen, Problemstellungen und Perspektiven wissenshistorischer Forschung auseinander. | ||||
Lernziel | Die Veranstaltung soll in den Problemhorizont und die Methodenvielfalt des interdisziplinären Forschungsfeldes "Geschichte des Wissens" einführen. Wissen gehört zu den Existenzbedingungen moderner Gesellschaften und bestimmt in zunehmender Weise deren Entwicklung. Eine differenzierte Analyse der epistemischen, sozialen und kulturellen Entstehungs-, Erhaltungs- und Verfallsbedingungen von Wissen, ebenso wie die Auseinandersetzung mit dessen kulturellen und ethischen Resonanzböden nicht nur in den Wissenschaften, sondern auch in Kunst, Literatur, Technik, Alltagskultur usw. wird daher immer wichtiger. | ||||
Voraussetzungen / Besonderes | Kurzfristige Veranstaltungshinweise und Programmänderungen werden über den ZGW Newsletter kommuniziert, daher bitte auf www.zgw.ethz.ch/de/newsletter.html eintragen! Kreditpunkte können durch regelmässige Teilnahme und die Abfassung eines Essays (o.ä.m., Umfang: 5-7 Seiten) über das Thema eines der Vorträge erworben werden. Zusätzlich zu den Kolloquiumsterminen muss an einem weiteren Termin (nach Absprache anfangs Semester) ein vertiefendes Begleitseminar besucht werden (Dozent: Kijan Espahangizi). Es besteht die Möglichkeit zur parallelen kostenlosen Kinderbetreuung vor Ort. | ||||
862-0089-00L | Literaturwissenschaftliches Kolloquium Das Kolloquium richtet sich an fortgeschrittene und graduierte Studierende. | 2 KP | 1K | A. Kilcher | |
Kurzbeschreibung | Das Kolloquium richtet sich an fortgeschrittene und graduierte Studierende. Es bietet zum einen die Möglichkeit, eigene Forschungsprojekte zu präsentieren. Zum zweiten werden gemeinsam aktuelle theoretische, systematische und methodologische Problemkomplexe diskutiert. | ||||
Lernziel | Das Kolloquium richtet sich an fortgeschrittene und graduierte Studierende. Es bietet zum einen die Möglichkeit, eigene Forschungsprojekte zu präsentieren. Zum zweiten werden gemeinsam aktuelle theoretische, systematische und methodologische Problemkomplexe diskutiert. |