Ab 2. November 2020 findet das Herbstsemester 2020 online statt. Ausnahmen: Veranstaltungen, die nur mit Präsenz vor Ort durchführbar sind. Bitte beachten Sie die per E-Mail kommunizierten Informationen der Dozierenden.
Hinter der Ikone der Schweizer Milchkuh verblassen die Geschichten, die das Rind seit dem späten 19. Jahrhundert produziert. Das Seminar beleuchtet einen historischen Aktanten, der Branchen, Verbände und Forschungslabors hervorbringt, für den Futtermittel, Schlachthöfe und Kühltechniken entwickelt werden; der transportiert und transportiert wird und der für soziale Auseinandersetzungen sorgt.
Lernziel
Die Studierenden lernen in diesem Seminar, was sich am Beispiel eines ikonographischen „Gegenstands“ der schweizerischen touristischen, wirtschaftlichen und alltagsgeschichtlichen Realität – des Rindviehs als Milchkuh und darüber hinaus – über die Entwicklung und Veränderung von Forschungs-, Anbau-, Verarbeitungs-, Transport- und Konsumtechniken seit dem späten 19. Jahrhundert erfahren lässt. Um dies zu tun, werden sie mit der Perspektive der „entangled histories“ (verflochtenen Geschichten) und dem technikphilosophischen und -soziologischen Ansatz einer symmetrischen Anthropologie (Latour/Callon) vertraut gemacht. Vor allem aber lernen sie, historische Texte und Quellen rund um den Ge- und Verbrauch des Rindviehs als „Rohstoff“ zu lesen, und die darin erscheinenden Akteure und Interessen in ihrem zeitgenössischen Kontext zu situieren. Dass es sich beim „Rohstoff“ Rind um ein Lebewesen handelt, macht die Sache ethisch-prozedural nicht einfacher, dient aber ebenfalls dem Lernziel.
Literatur
Das Programm und die Literatur werden zu Beginn des Semesters im Moodle-Kurs angegeben bzw. zur Verfügung gestellt.
Voraussetzungen / Besonderes
Die zu lesenden Texte werden vorwiegend auf Deutsch sowie vereinzelt auf Englisch sein. Optional können auch Quellen auf Französisch konsultiert werden.
Leistungskontrolle
Information zur Leistungskontrolle (gültig bis die Lerneinheit neu gelesen wird)